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Wienkulturmedienfernsehen

Am 28. November 2005 ging Okto erstmals on air. Für viele ist der Wiener Mitmachsender bis heute ein Mysterium geblieben. Es handelt sich dabei nämlich um keine Fernsehstation im herkömmlichen Sinn. Vielmehr verschwimmen die Grenzen zwischen TV-ProduzentInnen und -KonsumentInnen. Wer heute noch gemütlich von daheim aus fernsieht, steht vielleicht morgen schon selbst im Studio und macht Programm. Kurz: Okto ist User Generated Content – und das bereits seit zehn Jahren.

Sprungbrett für SelbermacherInnen

Die Fernsehanstalt unterstützt bei der Formatentwicklung und stellt die Sendezeit sowie das notwendige Equipment (Kameras, Schnittplätze, TV-Studio) zur Verfügung. In mehreren Workshops lernen die zukünftigen SendungsmacherInnen die wichtigsten Grundlagen in Sachen Kamera- und Interviewführung, Moderation, Licht- und Tontechnik, Videoschnitt sowie Medienrecht. Anschließend heißt's: learning by doing.

Die ehrenamtlichen SendungsmacherInnen arbeiten im Rahmen der bestehenden Mediengesetze und der Okto-Programmrichtlinien eigenverantwortlich, was jedoch nicht heißt, dass sie mit ihren Produktionen völlig alleine gelassen werden. Feedback sowie Tipps und Tricks gibt's von einem 21-köpfigen Team fixangestellter Okto-MitarbeiterInnen. Darüber hinaus unterstützen engagierte PraktikantInnen in Sachen Postproduktion, Programm-Promo, Equipment-Verleih und Untertitelung.

Ausgezeichnetes Programm

Was bei Okto entsteht, kann sich sehen lassen. Das bestätigen auch zahlreiche Auszeichnungen, wie beispielsweise der Fernsehpreis der Erwachsenenbildung (er ging bereits fünfmal an den Mitmachsender), der Erasmus EuroMedia Award, der MigAward der österreichischen MigrantInnen uvm. Über 100 aktive Sendereihen aus den unterschiedlichsten Communities und Eigenproduktionen wie die sonntägliche Filmsendung "Oktoskop" sorgen für ein ergänzendes Programmangebot zum öffentlich-rechtlichen und privat-kommerziellen Fernsehen. Einige von ihnen sind bereits seit zehn Jahren mit dabei – darunter "Afrika TV" (die allererste Sendung, die auf Okto zu sehen war), das musikalische Betthupferl "Poplastikka" und die Internet-Nerds von "New Ordner".

Fernsehen für QuerdenkerInnen

"Okto hat den Beweis angetreten, dass man seine SeherInnen niemals unterschätzen darf und selbst die schrägsten TV-Neu- und -Einzigartigkeiten ihr Publikum finden", zeigt sich Geschäftsführer Christian Jungwirth überzeugt. Von Freestyle-Rap über Architektur bis hin zu Literatur, Film und Wissenschaft reicht das Themenspektrum des Oktoversums. Selbst eine eigene Sitcom – "Die Brunnen4tler" – wird produziert. Staffel zwei startet am Mo., 16.11.2015, 19:30 Uhr im Wiener Community Fernsehen. Und am Mo., 7.12.2015, 19:00 Uhr feiert mit Ernst Tradiniks "5 vor 12" eine – wenn man so möchte – inklusive Wildwestserie auf Okto TV-Premiere. Die Hauptrollen werden ausnahmslos von Menschen mit (Lern-) Behinderung verkörpert. Einzig die Nebenrollen wurden mit bekannten Schauspielern wie Alf Poier, Hubsi Kramar und Stefano Bernardin besetzt. Finanziert wurde diese humoristische Hommage an den Italo Western durch Mittel der RTR (Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH) im Rahmen des Nichtkommerziellen Rundfunkfonds 2015.

Blick über den Tellerrand

"Bei Okto kommt die Welt zu Wort. Ob Wienerisch oder Hochdeutsch, Bosnisch, Kroatisch oder Serbisch, Englisch, Spanisch oder Französisch, Zazaki, Türkisch, Bulgarisch, Chinesisch oder Farsi:
unser Programm spricht viele Sprachen", freut sich Intendantin Barbara Eppensteiner. Mit viel Herz, Hirn, Humor und manchmal auch dem nötigen Augenzwinkern wird es von unterschiedlichsten Menschen und Communities produziert. Darüber hinaus bringen Kooperationen mit PartnerInnen im nahen und fernen Ausland – darunter der Hamburger Community Sender TIDE, der Berliner Sender ALEX und die chinesische Zhejiang Radio and Television Group – sehenswerte internationale Produktionen ins Fernsehen, die dem heimischen TV-Publikum sonst entgehen würden.

Ort der Aus- und Weiterbildung

"Medien regieren die Welt. Also mach dich mit ihnen vertraut." – unter diesem Motto widmet sich Okto einer seiner zentralen Aufgaben:
der Vermittlung von Medienkompetenz. Nicht nur (angehende) SendungsmacherInnen schätzen die praxisnahen und kostengünstigen Workshops. Vom Taferlklassler bis hin zur rüstigen Pensionistin profitieren jährlich rund 800 Personen von den Angeboten des Mitmachfernsehens. Auch zahlreiche Studierende erhalten dank Kooperationen mit Unis, FHs und anderen Bildungseinrichtungen die Möglichkeit, im Rahmen von Lehrveranstaltungen bei Okto Fernsehpraxis zu sammeln. Dabei entstehen interessante neue Formate, on-air-Designs, Untertitelungen uvm.

Gemeinnützige Fernsehanstalt

Hinter Okto stehen die gemeinnützige Community TV-GmbH und der ebenfalls gemeinnützige Verein zur Gründung und zum Betrieb Offener Fernsehkanäle in Wien.

Die operative Leitung des Mitmachsenders hat seit 2005 Geschäftsführer Christian Jungwirth inne. Programmintendantin ist ebenfalls seit der ersten Stunde Barbara Eppensteiner.

Finanziert wird Okto durch Mittel der Stadt Wien (MA 13 – Abteilung für Bildung und außerschulische Jugendbetreuung) sowie der Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH (Fonds zur Förderung des nichtkommerziellen Rundfunks).

Multimediale Plattform

Okto wird gesehen – das bestätigen auch die offiziellen Zahlen aus der heimischen Publikumsforschung. 1.466.000 ÖsterreicherInnen (Personen 12+) können das TV-Programm von Okto empfangen. Der sogenannte Weiteste SeherInnenkreis (WSK: Personen, die im letzten Monat mindestens eine Minute lang durchgehend Okto geschaut haben) lag zuletzt bei durchschnittlich 200.000. Somit schauen knapp 14% jener ÖsterreicherInnen, die den Communitysender empfangen können, auch tatsächlich das Programm von Okto. (Quelle: AGTT/GfK Teletest 1. Halbjahr 2015)

Anfangs exklusiv via UPC-Telekabel empfangbar (am analogen Programmplatz 8, daher auch der Sendername), ist Okto heute weltweit mittels Livestream (www.okto.tv/schauen/livestream) und Oktothek (www.okto.tv/schauen/oktothek) zu sehen. Österreichweit kann Okto via UPC und A1 TV sowie in Teilen Ostösterreichs via DVB-T, simpliTV (DVB-T2) und kabelplus empfangen werden. Darüber hinaus verraten der hauseigene Newsletter sowie Oktos Social-Media-Auftritte Neuigkeiten rund um das Wiener Community Fernsehen.

"Bereits bei seiner Gründung war Okto der erste zu 100% digital arbeitende Fernsehsender Österreichs. Diesen Pioniergeist werden wir auch weiterhin beibehalten. Crossmediale Produktionsweisen, Mobile Reporting, transmediales Storytelling und Multichannel Publishing sind nur einige der Zukunftsfelder, in welchen Okto bereits erste Entwicklungsprojekte ausrollen konnte", verrät Geschäftsführer Christian Jungwirth.

Grund zum Feiern

À propos Zukunft: Der Mitmachsender schenkt sich und seinen SeherInnen zum Geburtstag einen Blick in selbige. Denn nach einer halbstündigen Reise durch die bisherige Okto Story wird am Sa., 5.12.2015, ab 20:00 Uhr live on air deutlich, was das nächste Jahrzehnt bringen wird.

Unter der Leitung von maschek-Drittel Robert Stachel diskutieren ExpertInnen über den Medienwandel, neue technische Möglichkeiten und die Bedeutung gesellschaftlicher Herausforderungen für Community Medien.

"Und da Okto die Zukunft nicht nur besprechen, sondern gleich auch selbst leben will, wird einiges an technischen Neuerungen zum Einsatz kommen", weiß Programmintendantin Barbara Eppensteiner zu berichten. So erstellt etwa ein junges ReporterInnen-Duo eine Backstage Story – und zwar ausschließlich mittels Smartphone. Britische Forscher präsentieren wiederum – erstmals in Österreich – die HDR-Technologie, welche die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe von Lichtverhältnissen verspricht. Und schließlich produziert die Okto-Crew mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung (360° Video Rig) ein 360°-Video. Dieses wird es den ZuschauerInnen ermöglichen, das Studio – parallel zur TV-Sendung – via Smartphone aus jedem nur erdenklichen Blickwinkel zu betrachten. Nötig ist dazu lediglich eine Virtual-Reality-App, wie z.B. Google Cardboard. 50 Stück jener Spezialbrillen, die das Vergnügen noch erhöhen, werden im Rahmen der großen Geburtstagsparty vergeben.

Letztere steigt am Sa., 28.11.2015, ab 19:30 Uhr in der Grellen Forelle. Unter dem Motto "Tanz aus der Reihe" mit dabei:
[dunkelbunt], Johann Sebastian Bass, Tamara Mascara, das All-Girl-DJ-Kollektiv Etepetete und die Wiener HipHop-Formation Club der Menschen. 1€ pro verkauftem Ticket geht an den Verein Ute Bock. Nähere Infos zum Jubiläum unter: www.okto.tv/10

Rückfragen & Kontakt:

OKTO Community TV-GmbH
MMag.a Barbara Seemann
+43 1 786 2442 -22
pr@okto.tv
www.okto.tv

Über Okto

Als nichtkommerzieller TV-Sender ist Okto seit Herbst 2005 mediale Plattform für eine pluralistische Gesellschaft. Der Mitmachsender bietet interessierten Menschen und Communities die Möglichkeit, ihre Themen und Anliegen selbstbestimmt ins Fernsehen zu bringen. Okto vermittelt das entsprechende Know-how und stellt die technische Infrastruktur sowie die Programmplätze bereit. Mit seinen vielfältigen, immer wieder ungewöhnlichen und oft widerspenstigen Inhalten bietet das partizipative Medium seinen Zuseher*innen ein interessantes Komplementärangebot, in dem vieles Platz hat, was weder im öffentlich-rechtlichen noch im privat-kommerziellen Fernsehen zu sehen ist.

Weitere Informationen über Okto erhalten Sie hier: Über Okto.