klimainterviewBenedikt WeingartnerWissenschaftSigrid StaglEuropa im DiskursSozialökonomieSoziale ökologische TransformationWissenschaftlerin des Jahres 2024
Sigrid Stagl: Stimme für die Zukunft
Sigrid Stagl, Klimaökonomin und Professorin an der WU Wien am Department für Sozialökonomie, wurde als „Wissenschaftlerin des Jahres 2024“ ausgezeichnet.
Sie gilt als zentrale Stimme für Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Österreich. Stagl setzt sich für die Integration von Klimaschutz in Wirtschafts- und Industriepolitik ein und fordert Maßnahmen wie CO2-Besteuerung, den Abbau klimaschädlicher Subventionen und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Sie betont, dass Klimaschutz keine Ideologie, sondern Grundlage für langfristige Entwicklung ist, und engagiert sich in Initiativen wie „Scientists for Future“. Die Auszeichnung würdigt ihre unermüdliche Vermittlungsarbeit und ihren Fokus auf die Verbindung von Ökonomie und Umwelt.
Schon 2022 war sie bei Okto in der Sendung „Europa im Diskurs“ zu Gast. Die Sendung zum Nachanschauen findet ihr hier:
https://www.okto.tv/de/oktothek/episode/61c3089f829b4
Auch damals schon war die sogenannte "sozial-ökologische Transformation" Schlüsselthema der Sendung.
Stagl betont im Interview die Dringlichkeit eines grundlegenden Wandels zu nachhaltigen Lebens- und Produktionsweisen. Sie kritisiert das bestehende Wirtschaftssystem, das weiterhin auf Wachstum und Einkommenssteigerung ausgerichtet ist, und plädiert für Modelle, die Abfall, Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen reduzieren.
Immer wieder betont die Wissenschaftlerin, dass es nicht nur wichtig ist die Klimakrise als ein technisches, sondern viel mehr als ein soziales Problem zu betrachten. So müsse die Politik manches Mal auch unangenehmen Entscheidungen treffen und individuellen Komfort außer Acht lassen, um die Klimaziele erreichen zu können.
Auch müsse man endlich beginnen anders zu denken. Statt von einem Problem auszugehen, müsse man sich mit dem Ziel befassen und eruieren, wie man dieses erreicht – quasi ein lösungsorientierter, statt eines problemorientierten Ansatzes.
Die Politik müsse endlich anfangen, nur dann würde eine Bevölkerung laut Stagl auch endlich nachziehen. Denn soziales Handeln – und eine Veränderung individueller Verhaltensweisen - basiert ganz stark auf vorgegebenen Regeln.
Besonders herausfordernd sieht sie im Interview den Bereich Verkehr und Landwirtschaft. Der motorisierte Individualverkehr müsse zurückgehen, während öffentlicher Verkehr und Schienentransport ausgebaut werden sollten. Auch die Landnutzung müsse regionaler gestaltet werden, um nachhaltiger zu werden.
Schau dir gerne „Europa im Diskurs“ mit der Wissenschaftlerin des Jahres 2024 – Sigrid Stagl in unserer Oktothek an.