Interview zu Angela Davis, Teil 2

Brenda Tindal fährt fort:

"Davis hat auch viel Zeit in New York verbracht, ich glaube mit 13 ist sie nach Manhattan gezogen, wo sie im Rahmen eines Quäker-Ausbildungsprogramms dann die "Little Red School" besuchte, die Elisabeth Irvin Schule, die damals sehr progressiv war, und wo Angela Davis mit Marx' und Engels' "Kommunistischem Manifest" vertraut gemacht wurde. Kannst du dir das vorstellen, als so junges Mädchen Zugang zum K.M. zu haben, von der Schule her. Die Schule war eine Privatschule, und in vieler Hinsicht ist Davis aus einem elitären Background, was ja ironisch ist wenn wir uns ansehen, in welchen intellektuellen und politischen Zusammenhängen sie sich findet, als sie die Grundausbildung abgeschlossen hatte.

Viele Leute wissen nicht, dass sie nicht erst in den 70er Jahren Aktivistin wurde, sondern schon in den späten 50ern mit Vorfeldorganisationen der Kommunistischen Partei zu tun hatte, es gab zum Beispiel eine Gruppe "Advance", wo sie mit 15 Mitglied war. Sie protestierte gegen die schlechte Behandlung von Schwarzen in New York, und das zeigt dass Rassismus ja kein Phänomen des US amerikanischen Südens war, sondern in den Städten des Nordens ebenfalls ein Faktum, endemisch in der US amerikanischen Gesellschaft der 40er, 50er, 60er Jahre, und Angela Davis dagegen auftrat. Also ihre Arbeit als Aktivistin begann lange bevor sie eine Radical Celebrity wurde, in den späten 60er und frühen 70er Jahren, Davis, nach der High School, ging auf die Brandeis University, und studierte Philosophie. Schon im Junior Year ging sie nach Frankreich und studierte an der Sorbonne, sie ist eine von vielleicht einer Handvoll schwarzer Frauen die diese Gelegenheit hatten. Also, wenn wir wieder an ihre pädagogischen Erfahrungen denken, kann ich nur feststellen, dass es diese internationalen Konturen hatte, die sehr einzigartig waren für eine afro-amerikanische Frau aus den Südstaaten."

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