CODES - Dem Euroskeptizismus auf der Spur
Am 30. November fand im Landhaus St. Pölten die Präsentation des Österreich-Teils des EU-Projektes
CODES - Comprehending and Debating Eurosceptisism statt.
Im Rahmen des EU-Programms Europa für Bürgerinnen und Bürger - Förderung des demokratischen Engagements und der Bürgerbeteiligung haben die ForscherInnen Christiana Weidel und Hannes Meißner Gesprächsrunden zusammen gestellt, in denen die Assoziationen zur EU debattiert wurden.
Das Projekt fand in 7 EU-Staaten statt, die Ergebnisse aus den einzelnen Ländern werden im Dezember zusammen geführt und im Jänner in Brüssel präsentiert.
Die Debatten verliefen durchaus unterschiedlich, dabei wurden besonders die negativen Seiten der EU hitzig diskutiert. Insgesamt wurde durch die Einbindung in solche Runden aber ein Problem der EU - keine Beteiligung der Betroffenen! - bereits deutlich vermindert.
Dass es in Österreich sogenannte EU-Gemeinderäte gibt, die regionale Vermittlungsstellen und Drehscheiben für Informationen sein könnten, ist wenig bekannt. Sie könnten ihre Brückenfunktion - Informationsfluß in beide Richtungen - wesentlich stärker wahrnehmen und eine Lücke füllen, die durchaus besteht: EU hat relevante Auswirkungen auf alle EU-BürgerInnen, und die EU-Gemeinderäte könnten die lokalen und regionalen AnsprechpartnerInnen dafür sein. Leider konnte diese interessante Thematik nicht mit den Zuständigen vertieft werden - drei Zusagen, zur Präsentation zu kommen, wurden nicht eingehalten, was vielleicht dem starken Schneefall in St. Pölten geschuldet war.
Zum Forschungsansatz:
Die Methode der im Schneeballsystem und durch proaktives Zugehen auf zb Café-Stammtischrunden zusammengesetzten Gespräche ist sehr gut gewählt. Anders als in Meinungsumfragen und Einzelinterviews kann die Interaktion in Debatten beobachtet werden und das Phänomen der Meinungsmacher*Innen tritt zutage. Zugleich ist die Methode bereits ein Teil der Lösung eines Problems, nämlich des Sich-Nicht-Wahrgenommen-Fühlens, das ja viele Leute teilen. Forschung als problemlösendes Handeln, und manch eine(r) wird aus den Runden mit Befriedigung hinausgegangen sein, hat vielleicht neue Leute kennen gelernt, und fühlt sich besser. In diesem Sinne warten wir auf die Ergebnisse der anderen 6 Länder!
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