Menschen in Tirana

Im August 2007 sind "Menschen in Städten" nach Tirana gereist. Als Stadtanthropologin bin ich Teil der internationalen Commission for Urban Anthropology und besuche die jährlich stattfindenden Konferenzen. Meistens mit einem Vortrag zu einem der Themenblöcke (etwa: Stadtentwicklung, Migrationen, Stadtpolitik, Ökologie), dieses Mal aber auch mit einem Zusammenschnitt der ersten drei Menschen in Städten-Sendungen: Berlin, Wien, Conil. Das hat ausgezeichnet gepasst und wurde von den zahlreich Teilnehmenden begeistert aufgenommen.
Menschen in Tirana war dann unser Thema für das Filmen dort, und es ist ein Mosaik aus Strassenszenen entstanden, mit takes der unterschiedlichen Architekturen, und Hinweisen zur geplanten Anlage der Stadt in Form des kommunistischen Sterns. Nach der Wende wurde besonders aus Italien viel in Albanien investiert, Infrastruktur, Erschließung, Universitäten.
In Interviews haben die albanischen Stadtforscher Olsi Lelaj und Nebi Bardoshi Hintergrundwissen über die neuere - postkommunistische - Stadtentwicklung Tiranas eingebracht, und erzählen viel von den Schwierigkeiten der Transformation, die allerdings immer als "Transition", also als relativ einfacher Übergang, bezeichnet wird.
Die Konferenz stand unter dem Thema der Europäischen Korridore, da Albaniens Seehafen Durres als Gegenpol zu Bari einen wichtiger Knoten in den Osten darstellt. Wir sind also nach Durres gefahren und haben über das Meer und die Ladekräne geblickt.
Und als Abschluß unserer Menschen in Tirana-Sendung haben wir eine Sufi-Teqqe aufgesucht und mit dem jungen Sheikh gesprochen, seine Zeremoniengegenstände fotographiert und die Ahnenreihe an der Wand, die einige Jahrhunderte zurückreicht. Auch eine Grabkammer gibt es, wo die vorigen Sheikhs bestattet sind.
Als Musikvideo haben wir Bilder und Sequenzen zu "Que Viva Chango" von Celia Gonzalez geschnitten und uns damit in karibische Mystik begeben.

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