Europäische Literaturtage - Worte und Töne
Der erste Abend von Worte und Töne vereint Romane von Georgi Gospodinov und Nava Ebrahimi, die Musik von Miriam Adefris und die Sprechkunst von Stefko Hanushevsky. In Zeitzuflucht von Georgi Gospodinov eröffnet ein Flaneur eine Klinik für Demenz-Kranke. Er nennt sie Klinik für die Vergangenheit. Jedes Stockwerk ist einem Jahrzehnt nachempfunden, so können dort Patienten in ihren Erinnerungen Trost finden. Mehr und mehr möchten gesunde Menschen in die Klinik aufgenommen werden, um den Schrecken der Gegenwart entkommen zu können. Schließlich sind es ganze Länder, die in frühere Zeiten zurückkehren möchten. Nava Ebrahimi erzählt in Und Federn überall von einem Tag in einer deutschen Kleinstadt, der alles verändert. Ein riesiger Geflügelschlachthof prägt das Leben. Eine alleinerziehende Mutter hofft auf einen Job weg vom Fließband. Für eine junge Ingenieurin steht mit dem Testlauf eines Automatisierungsverfahrens viel auf dem Spiel. Ein verlassener Ehemann, zuständig für Prozessoptimierungen im Schlachtbetrieb, fiebert einem Date entgehen. Ein Flüchtling aus Afghanistan glaubt daran, dass seine Gedichte die Beamten erweichen werden.